Geschichte

Die Entwicklung der katholischen Pfarrei in Senftenberg kann etwa bis in das Jahr 1000 zurück verfolgt werden. Die Christianisierung der Lausitz war ein mehrere Jahrhunderte andauernder Kampf. Die Wenden widersetzten sich der Bekehrung, sie erschwerten die Arbeit der Priester und zerstörten Altäre. Sie zogen immer wieder zu ihren Götzenbildern und Heiligtümern. Der Koschenberg war ein solcher Ort der Götzenverehrung.

 

Um das Jahr 1000, nach der Besitzergreifung der Niederlausitz durch die deutschen Kaiser, wurde eine Burg, die Sumpfenburg, als Ritterburg errichtet. Die umliegenden Wälder, Sümpfe und das Moor und der errichtete Rundwall gaben die Sicherheit für die Burgherren. Diese Burgherren waren Christen, sie hatten die Aufgabe, das Christentum zu schützen. Die ersten Priester waren wahrscheinlich Mönche aus dem berühmten Benediktinerkloster in Fulda.

Die erste Kirche in der Burg, eine Kapelle, war dem heiligen Kreuz geweiht. Diese Kapelle reichte aber schon bald nicht mehr für den Gottesdienst aus. Somit wurde an Sonntagen auf dem Burgwall der Wenden ein Altar errichtet und hier unter dem Schutz der auf den Wällen postierten Mannen des Burggrafen die heilige Messe gefeiert. Im Jahre 1446 wurde durch den damaligen Besitzer der Burg, Nickol von Polenz, vermutlich die Fläche des alten Friedhofes für den Bau einer Kreuzkapelle gestiftet, welche später in eine Begräbniskirche umgewandelt wurde.

Die Hauptkirche, die deutsche Kirche, die jetzige evangelische Peter und Paul Kirche, wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert gebaut. Sie wurden den Apostelfürsten Petrus und Paulus geweiht.

Vor der Reformation waren ungefähr 20 Geistliche im Dienst. Neben den täglichen Gebeten und Andachten wurden an besonderen Festtagen Prozessionen abgehalten. Oft zogen diese Prozessionen nach außerhalb, z.B. am 10. August auf den Koschenberg, auf dessen Gipfel eine dem heiligen Laurentius geweihte Kapelle stand.

Dieses katholische Leben in Senftenberg war vor der Reformation zum großen Teil der Verdienst der Mönchsklöster der Lausitz, dem Zisterzienserkloster in Dobrilugk (heute Doberlug), dem Jungfrauenkloster in Guben, dem Kloster in Neuzelle. Senftenberg gehörte bis 1815 zum Bistum Meißen, danach gehörte die Lausitz zum Jurisdiktionsbezirk Breslau.

In den Hussitenkriegen wurden 1431 die Burg und die Stadt fast völlig zerstört.

1517 brach die Reformation aus und fegte fast über Nacht alles katholische Leben weg. Die Kurfürsten verlangten, dass nur noch die neue Lehre gepredigt wird. Am 17. Juli 1539 erging eine öffentliche Verordnung an alle Priester. Wer sich der Reformation nicht anschließt, erhält keine Einkünfte mehr. Der damalige Pfarrer, Vitus Hammer, war hartnäckig und leistete der Reformation Widerstand.

In der Kirche wurde wahrscheinlich ein Gitter eingebaut, um den Raum für den evangelischen und katholischen Gottesdienst zu teilen. Nach dem Weggang von Pfarrer Vitus Hammer fiel das Gitter. Senftenberg war evangelisch. Der Katholizismus verschwand aus der Stadt.